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Gerd Rasquin - November 2006
Bis 1780 war die gesamte Fläche nördlich des Horner Wegs
Dorfeigentum, wurde seinerzeit als "Hörner Koppeln" bezeichnet.
Nachdem man am 23. März 1780 im "St. Marien-Magdalenen-Kloster" etwa
zwei Drittel dieses Areals unter den berechtigten Höfnern verlost hatte, gab es
nun die "Jenfelder Koppeln" (weil zur Grenze nach Jenfeld gelegen),
den im Dorfbesitz verbliebenen mittleren Bereich (heute Horner Rennbahn) und
die "Hammer Koppeln". Eines dieser Feldstücke, nördlich gegenüber des
Rauhen Hauses, war Hans Albert Richters zugelost worden, dessen Hofgebäude am
Bauerberg lag. Bis Juli 1903 gehörte die Koppel zum Grundeigentum der Familie
von Dr. Johannes Hermann Sieveking (26.1.1827–21.6.1884) bzw. der Witwe Marie Elisabeth, dann folgte
Ernst Karl Albert Witte.
Bis 1844 blieben alle Koppeln nördlich des
Horner Wegs unbebaut. Erst in jenem Jahr ließ Landwirt H. Clasen an heutiger
Nordwestecke Horner Weg/Rhiemsweg ein großes Bauernhaus errichten, das später
als "Horner Meierei" bekannt wurde und ab Januar 1891 die Hausnummer
189 erhielt (vorher Nr. 93). Es war das erste Gebäude am Weg nach Hamm, der wie
alle Horner Straßen seinerzeit noch offiziell unbenannt war!
Neben der Familie Clasen lebten stets
weitere Personen im Haus. Im Juli 1903 sind H.H. Willenbrock und C.L.H.
Eschenbach als Eigentümer dokumentiert. Um 1908 gehörte der Hof Fräulein M.
Clasen, wurde aber von Ernst Stoffers bewirtschaftet. Milchverkäuferin war
später seine unverheiratete Tochter, die alle in Horn nur als "Fräulein
Stoffers" kannten.
Links oben im Winter 1912/13 von der
Rhiemswegschule aus gesehen. Noch war der Horner Weg recht schmal.
Unten links steht der Fotograf um 1910
auf dem heutigen Rhiemsweg und blickt Richtung Süden zum Horner Weg.
Die letzte Ansicht stammt aus den 30er
Jahren. An der Ecke hinter dem großen Wohnhaus stand die Meierei.
Als das alte Bauernhaus am 13. Mai 1922
niederbrannte, herrschte große Betroffenheit vor allen bei denen, die hier einst
noch als Dorfbewohner herkamen. Der Besitzer baute zwar neu auf, doch die
frühere Gemütlichkeit konnte nie wiederhergestellt werden.
Bis zum Abbruch aller Baulichkeiten war
Margarethe Fey Eigentümerin, die Meierei wurde von Wilhelm Fey geführt.
Bewohner waren der Fuhrmann K. Rohde, Kapitän
P. Jensen, der ehemalige Schulwart E. Hinrichsen, Lagermeister L.
Klaproth, H. Pöhlsen und Kraftwagenfahrer C. Mohr.
Ein Lageplan vom 28. März 1929
weist das Meierei-Areal zwar noch aus, doch schon 1930 war es mit großen
Wohnhäusern bebaut worden.